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AutorenbildMonika Müllner-Meir

Mit Fettblockern abnehmen-Was taugen sie wirklich?

Aktualisiert: 1. Mai 2023

Fettblocker sind in der Welt der Gewichtsabnahme schon seit einiger Zeit ein Thema. Es handelt sich um Nahrungsergänzungsmittel, die versprechen, die Aufnahme von Fett aus der Nahrung zu reduzieren und somit einen Gewichtsverlust zu fördern. Obwohl es einige Studien gibt, die die Wirksamkeit von Fettblockern belegen, gibt es auch Bedenken hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und möglichen Nebenwirkungen. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit Fettblockern befassen, ihre Wirkung und mögliche Risiken beleuchten und erläutern, ob sie eine sinnvolle Ergänzung zu einer gesunden Ernährung und körperlicher Aktivität sein können.



Was sind Fettblocker?

Fettblocker-Produkte sind ein Medikament das zur Bekämpfung von Fettleibigkeit eingesetzt wird. Es wird in Tablettenform, unterschiedlich dosiert, in Apotheken und Discountern angeboten. Damit soll Abnehmen erleichtert werden um bei einer Diät zusätzlich Gewicht zu verlieren.

Welche Wirkung haben Fettblocker auf den Körper?

Fettblocker hemmen die Fettverdauung indem es Lipasen, sog. Verdauungsenzyme im Magen und Dünndarm blockiert. Ohne diese Verdauungsenzyme können Nahrungsfette nicht aufgespalten werden und werden über den Stuhl ausgeschieden statt ins Blut aufgenommen.


Wieviel Fett binden Fettblocker?

Je nach Herstellerangaben werden circa 25 % des aufgenommenen Fettgehalts in der Nahrung wieder ausgeschieden.


Wie schnell nimmt man mit Fettblockern ab?

Das ist natürlich von Körper zu Körper unterschiedlich. Jedoch bewegen sich die Erfahrungsangaben auf eine zusätzliche Gewichtsabnahme von unter 5 kg.


Nebenwirkungen

Die Einnahme von Fettblockern kann zu verschiedenen Nebenwirkungen führen, wie z. B. Kopf- und Bauchschmerzen. Sehr unangenehm ist sogenannter Fettstuhl und Blähungen mit Stuhlabgang. Da sich je nach Fettaufnahme viel Fett im Darm befinden kann, ist es möglich dass unkontrolliert Fett ausgeschieden wird. Das kann besonders peinlich sein, gerade wenn man unterwegs ist :-(


Lass uns mal kurz tiefer schauen: Ist Fett wirklich ungesund?

Grundsätzlich kann man sagen: es kommt auf die Menge und die Art an.


Fett wird zum Aufbau von Zellwänden gebraucht. Außerdem liefert Fett lebenswichtige Fettsäuren die der Körper nicht selbst herstellen kann.


Damit der Körper die Vitamine A, D, E und K resorbieren kann, braucht es die Kombination mit Fetten. Durch die Einnahme von Orlistat kann hier ein Nährstoffmangel dieser Vitamine entstehen. Gute Fette, auch als ungesättigte Fette bekannt, sind wichtig für eine gesunde Ernährung, da sie helfen können, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern. Dazu gehören mehrfach ungesättigte und einfach ungesättigte Fette, die in Nahrungsmitteln wie Avocados, Olivenöl, Nüssen und Fisch wie Lachs und Makrele zu finden sind. Schlechte Fette, auch als gesättigte Fette bekannt, können dagegen das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Sie finden sich in fettreichen Fleischsorten, Käse, Butter und Gebäck. Um eine gesunde Ernährung zu fördern, sollten Sie versuchen, mehr Nahrungsmittel mit guten Fetten in Ihre Ernährung zu integrieren, wie zum Beispiel Chiasamen, Leinsamen und Walnüsse.


Fette für deine Hormonbalance: PCOS und Endometriose im Blickpunkt

Gute Fette spielen eine wichtige Rolle bei der Hormonbildung und -balance bei Frauen. Die Omega-3-Fettsäuren, die in fettem Fisch wie Lachs und Makrele sowie in Nüssen und Samen enthalten sind, können helfen, Entzündungen im Körper zu reduzieren und den Hormonhaushalt auszugleichen. Sie sind auch wichtig für die Produktion von Hormonen wie Östrogen und Progesteron, die für eine gesunde Fortpflanzung und Menstruation bei Frauen notwendig sind. Darüber hinaus kann die Einnahme von ausreichend guten Fetten dazu beitragen, das Risiko von hormonbedingten Erkrankungen wie PCOS (Polyzystisches Ovarialsyndrom) und Endometriose zu reduzieren. Es ist jedoch wichtig, eine ausgewogene Ernährung zu haben, um eine optimale Hormonbalance zu erreichen, da auch andere Nährstoffe und Vitamine eine wichtige Rolle spielen. Quellen: Asemi, Z., & Esmaillzadeh, A. (2015). Effects of omega-3 fatty acid supplementation on glucose control and lipid levels in patients with type 2 diabetes: a meta-analysis of randomized controlled trials. Journal of research in medical sciences : the official journal of Isfahan University of Medical Sciences, 20(12), 1191–1199.

In dieser Meta-Analyse wird darauf hingewiesen, dass Omega-3-Fettsäuren bei Frauen mit PCOS die Insulinresistenz verbessern können, was ein wichtiger Faktor bei der Entstehung dieser Erkrankung ist. Zudem wird in der Studie darauf hingewiesen, dass eine Diät mit hohem Anteil an gesättigten Fettsäuren und niedrigem Anteil an ungesättigten Fettsäuren mit einem erhöhten Risiko für Endometriose verbunden sein kann.


Menschen die Medikamente zur Behandlung von Depressionen einnehmen sollten mit dem Arzt Rücksprache halten, da die Wirkung von Antidepressiva herabgesetzt werden kann. Eine Studie von 2017 im Journal of Psychiatric Practice empfiehlt daher, dass Patienten, die Antidepressiva einnehmen, insbesondere SSRIs, von der Einnahme von Orlistat absehen sollten, es sei denn, es gibt keine andere Alternative zur Gewichtsabnahme. Es wird empfohlen, dass Patienten, die beide Medikamente einnehmen müssen, engmaschig überwacht werden sollten.

Quellen:

  • Delgado PL, Brannan SK, Mallinckrodt CH, et al. Sexual functioning assessed in 4 double-blind placebo- and paroxetine-controlled trials of duloxetine for major depressive disorder. J Clin Psychiatry. 2005;66(6):686-692. doi:10.4088/jcp.v66n0603.

  • Probst C, Skarke C, Lieb K, et al. High risk of serotonin syndrome after co-administration of the weight loss drug orlistat with selective serotonin reuptake inhibitors: a retrospective cohort study. Pharmacopsychiatry. 2017;50(5):211-216. doi:10.1055/s-0043-112815.


Nicht jeder Darm ist gleich!

Wer mit Verstopfung zu tun hat, dem fehlt meist nicht nur Flüssigkeit sondern auch Öligkeit im Körper. Dazu braucht der Körper unbedingt gute Fette. Der Ayurveda spricht von einem erhöhten Vata im Darm.


Die Überlegungen zur Einnahme dieses Medikaments sind oft einseitig. Die Problematik steckt meist eher im Kopf. Wir denken oft, dass Fette schlecht sind und scheren alle Nahrungsfette über einen Kamm. Dabei ist es wichtig ungesättigte Fettsäuren zu sich zu nehmen und gesättigte Fettsäuren einzuschränken.


Wichtiger Hinweis: Ziehst du die Einnahme von Fettblockern in Betracht, lass dich von einem Arzt beraten.

Du bist nicht alleine wenn du deine "Ausrutscher" im Ernährungsverhalten mit Fettblockern ausbügeln und das schlechte Gewissen zu vermeide möchtest, das oft mit einer unbalancierten Ernährung oder einer übermäßigen Kalorienaufnahme einhergeht. Allerdings ist es wichtig zu erkennen, dass Fettblocker keine langfristige Lösung sind und die zugrunde liegenden Probleme nicht lösen können. Was du stattdessen brauchst ist ein Bewusstsein dafür, welche Faktoren zum "Ausrutscher" führen, wie das eigene Selbstbild und die damit verbundenen Gefühle eine Rolle spielen und wie sie gefährliche Momente erkennen und darauf reagieren können. Dazu gehört auch das Wissen über eine ausgewogene Ernährung und ein gesundes Verhältnis zum Essen. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass ein "Ausrutscher" im Ernährungsverhalten keine Schande ist und keine Bestrafung erfordert. Stattdessen darfst du lernen, wie sie mit solchen Momenten umgehen können und im Mitgefühl für sich bleiben. Das bedeutet auch, dass sie sich selbst erlauben sollten, hin und wieder eine kleine Nascherei zu genießen, ohne dass dies zu einem negativen Gefühlserlebnis wird.


FAZIT

Insgesamt ist festzuhalten, dass Fettblocker als Nahrungsergänzungsmittel zwar eine Möglichkeit zur Gewichtsabnahme bieten, jedoch mit einigen Risiken und Nebenwirkungen verbunden sein können. Wichtig ist vor allem dass du für dich eine Strategie hast wie du mehr Genuss und die Erlaubnis dafür in dein Ernährungsverhalten bringst.

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